programm

zeitplan

freitag
26. august

15:00 Öffnung KiZ (Kultur im Zentrum)*

*Die Installationen im KiZ sind freitags von 15 bis 22 Uhr geöffnet.
*Wir bitten im Ausstellungsraum um das Tragen einer medizinischen Mund- und Nasenbedeckung.
*Wenn nicht anders angegeben, finden alle Veranstaltungen im KiZ (Kultur im Zentrum) statt.

ab 16:00 Installation 1984 is now*

*Für die  Installation 1984 is now  können pro Stunde bis zu vier Teilnahmeslots angeboten werden. Wir bitten um Anmeldung:

17:00 Performance: Never Solo

19:00 Hauptfilmblock 1*

hello! (Natalia del Mar Kašik & Antonia de la Luz Kašik)
Slides – a letter to dance (Roni Katz)
Swimming Lesson (Vardit Goldner)
To wander so many miles in vain (Sacha Rey)
Töchter (Katharina Soon-Hi Thaler, Quynh Le Nguyen, Stella Deborah Traub)
ZEHRA ON THE ROOF (Onur Agbaba & Najwa Ahmed)

* Die Filmprogramme sind vom 26. bis 29. August auch online zugänglich.

samstag
27. august

12:00 Öffnung KiZ (Kultur im Zentrum)*

*Die Installationen im KiZ sind Samstags von 12 bis 21 Uhr geöffnet.
*Wir bitten im Ausstellungsraum um das Tragen einer medizinischen Mund- und Nasenbedeckung.
*Wenn nicht anders angegeben, finden die Veranstaltungen im KiZ (Kultur im Zentrum) statt.

ab 12:00 Installation 1984 is now*

*Für die  Installation 1984 is now  können pro Stunde bis zu vier Teilnahmeslots angeboten werden. Wir bitten um Anmeldung:

15:00 Speed-Dating

Wir laden euch herzlich zum Artist-Speeddating ein! Hier habt ihr die Möglichkeit euch im 1:1 Gespräch mit den Künstler:innen und anderen Besucher:innen auszutauschen und über die gesehenen Arbeiten und andere brennende Fragen zu sprechen. Alles im klassischen Speeddating-Setting.
Keine Voranmeldung nötig!

18:30 Performance: Europroblems: To pee or not to pee? 

21:00 Trash-Night (Schiffenberger Weg 115)

Im Rahmen der Trash-Night versammeln wir Kurzfilmperlen, die sich in ihrer Unernsthaftigkeit ernst und in ihrer Ernsthaftigkeit nicht zu ernst nehmen. Das Veranstaltungshighlight mit Moderations-Trio lebt vom Modus des ausgelassenen und ungezwungenen Schauens und findet einen krönenden Abschluss in der Verleihung des “Goldenen Toast Hawaii”.

(Wir bitten alle Teilnehmenden darum, sich vorab mittels Antigentest auf Covid-19 zu testen. Am Einlass können gegen einen kleinen Aufpreis Tests erworben werden.)


VERZEICHNIS VON WÖRTERN (ULRICHSundGROSCHEN)
Some Ginger for Art (Natalia Monakhova)
Benny Ballon (Simon Mende, Robin Goldbach)
Intuition Money Love (Klara Kirsch)
Kapriolen im Buero (Vera Sebert)
TEAM TSCHECHOW (Amelie von Godin)

* Die Filmprogramme sind vom 26. bis 29. August auch online zugänglich.

sonntag
28. august

12:00 Öffnung KiZ (Kultur im Zentrum)*

*Die Installationen im KiZ sind Sonntags von 12 bis 22 Uhr geöffnet.
*Wir bitten im Ausstellungsraum um das Tragen einer medizinischen Mund- und Nasenbedeckung.
*Wenn nicht anders angegeben, finden alle Veranstaltungen im KiZ (Kultur im Zentrum) statt.

12:30 hungry eyes film academy

Dieses Jahr veranstaltete das Festival zum ersten mal einen Workshop für strukturell benachteiligte Jugendliche, die am Filmemachen interessiert sind. Nach dem Erlernen grundlegender Kenntnisse haben die Teilnehmenden eigene kleine Arbeiten realisiert, die nun auf dem Festival präsentiert werden. Kommt vorbei!

13:30 Ukrainian Shorts*

Als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine zeigen wir in Kooperation mit dem Kollektiv Freefilmers ein Filmprogramm, bestehend ausschließlich aus Arbeiten ukrainischer Filmemacher:innen. Spenden erwünscht!

Eastern Ukrainian Dialogue (Sashko Protyah & Oksana Kazmina)
My Cosmos (Natasha Tzeliuba, Yuliia Appen)
The Wonderful Years (Svitlava Shymko, Galina Yarmanova)
Хайт / Khayt (Sashko Protyah)
* Die Filmprogramme sind vom 26. bis 29. August auch online zugänglich.

ab 15:00 Installation 1984 is now*

*Für die  Installation 1984 is now  können pro Stunde bis zu vier Teilnahmeslots angeboten werden. Wir bitten um Anmeldung:

17:00 Hauptfilmblock 2*

Why the Birds? (Tomás de Souza)
Hoamweh Lung (Homesick Lungs) (Felix Klee)
As Long As There Is Bone There Is Language (Arit Emmanuela Etukudo)
SOS/Animals/Action (Big Art Group)
Sites of Encounter, Act II (Mario Mu)
QUEERING DI TEKNOLOJIK (Timothy Smith)

* Die Filmprogramme sind vom 26. bis 29. August auch online zugänglich.

19:00 Let’s talk hungry eyes!

Zum Abschluss des Festivals wollen wir ein Gespräch mit den Künstler:innen und dem Publikum führen, in dem wir über die verbindenden Themen der Arbeiten sprechen und darüber, was es bedeutet, an der Schnittstelle von Film, Performance und Installationskunst zu arbeiten.

kurzfilme

As Long As There Is Bone There Is Language

Kurzfilm von Arit Emmanuela Etukudo
US 2021

“Diese Welt wird dich leeren, bevor du überhaupt weißt, dass du voll sein kannst. Bevor du weißt, dass du die Metamorphose erreichen kannst, wird sie dich deiner Alchemie berauben. Unter der Auslöschung unserer Wurzeln und an der Basis unserer Existenz liegt eine Frequenz, die die Geschichte unserer Magie und unseres Reichtums erzählt. Diese AfroFrequenz ignoriert den mechanischen Westen und ersetzt ihn durch die organische Spiritualität des afrikanischen Seins. Aber man lehrt uns, dass diese Essenz böse ist. Man lehrt uns, im Namen der verwestlichten Anmut, die Wurzeln unserer selbst zu fürchten.”

Arit Emmanuela Etukudo ist eine nigerianisch-amerikanische Bewegtbild-Installations-Selbstporträt-Künstlerin, deren Praxis sich mit der Fluidität und Metamorphose der Schwarzen Identität befasst. Sie erwarb ihren BA in Cinematic Arts an der University of Maryland Baltimore County im Jahr 2016. Anschließend erwarb sie 2019 ihren MFA in Fine Art an der Nottingham Trent University. Während ihres MFA absolvierte sie einen Erasmus-Aufenthalt an der École Supérieure des Beaux-Arts, um ihre Forschung zu erweitern.

Drehbuch, Regie und Montage: Arit Emmanuela Etukudo
Sounddesign: Lorenzo Diaz
Haare: Aggie Hair LLC
Produktionsassistenz: Eli Diaz und Sandra Colon

gefördert von Art Council England und BACKLIT Gallery, Foundation for Contemporary Arts Emergency Fund.

Triggerwarnung: Blitzlichter

hello!

Kurzfilm von Natalia del Mar Kašik, Antonia de la Luz Kašik
AT 2021

hello! ist ein Film, der sich als Anleitung zu erfundenen Formen der Begrüßung präsentiert. Neue Wege, wie sich Menschen unter bestimmten Einschränkungen beim Zusammentreffen  begrüßen können, werden entwickelt. Die Grußformen bewegen sich zwischen dem Ausführbaren, bis hin zum nicht Imitierbaren und schwer in den Alltag Integrierbaren. Der Film untersucht Formeln und Konventionen zwischenmenschlicher Begegnungen, versucht diese zu dekonstruieren und ins Absurde zu ziehen.”

Natalia del Mar Kašik* 1997, Graz. Sie besuchte an der Schule Friedl Kubelka die Klasse für unabhängigen Film, wie auch die für künstlerische Photographie und studiert Video und Videoinstallation an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. In ihrem künstlerischen Schaffen beschäftigt sie sich mit Weiblichkeit/Identität und arbeitet mit Super8.

Antonia de la Luz Kašik* 1993, Graz. Studierte Visuelle Kommunikation in Bolivien. Schloss in Wien die Schule Friedl Kubelka für unabhängigen Film ab und studiert Video und Videoinstallation an der Akademie der Bildenden Künste. Sie arbeitet mit analogem Film, Animation, Druckgrafik und Fotografie, sowie als Kamerafrau für filmische Projekte.

Credits:

Antonia de la Luz Kašik

Natalia del Mar Kašik

Juli Gabor

Christian Neher

Hoamweh Lung (Homesick Lungs)

Kurzfilm von Felix Klee
DE 2021

“Ein totes Pferd kann man nicht zurückholen. Aber es gibt Möglichkeiten, einen verlorenen Ort wieder zu betreten. “Hoamweh Lung” ist ein experimenteller Abschied. Der Film taucht in die Lungen eines sterbenden Pferdes und die Geschichte eines verkauften Familienhofs ein. 3D-Animationen, Bildschirmaufnahmen und dokumentarische Aufnahmen verbinden sich zu einem Essay über rekonstruierte Erinnerung. Am Ende streift der Wind durch virtuelle Brennnesseln.”

Felix Klee (*1990) studiert Regie für Dokumentarfilm an der Hochschule für Fernsehen und Film München. Für 2022 erhielt er das zwölfmonatige Medienkunststipendium der Kirch Stiftung.

2016 schloss er sein Studium der Digitalen zeitbasierten Medien und Malerei an der Akademie der Bildenden Künste München ab.

Regie, Buch, Produktion, Kamera, Schnitt, Animation, VFX & Color Grading: Felix Klee
Tonmischung: Stefan Möhl

unterstützt durch HFF München

QUEERING DI TEKNOLOJIK 

Kurzfilm von Timothy Smith
GB 2019

“QUEERING DI TEKNOLOJIK ist ein Film des Künstlers und Wissenschaftlers Dr. Timothy Smith, der im Rahmen seiner Doktorarbeit in Zusammenarbeit mit So Mayer, Campbell X, Valentino Vecchietti und Teresa Cisneros entstand. All ihre Stimmen haben dazu beigetragen, die digitale Stimme zu erschaffen, die den Film erzählt und eine hoffnungsvolle Botschaft aus einer queeren, utopischen Zukunft verkündet.

Der Film feierte Premiere auf dem BFI London Film Festival 2019, wo er auch für den Preis für den besten Kurzfilm nominiert war. Desweiteren gewann der Film den George Manupelli Founder’s Spirit Award auf dem Ann Arbor Film Festival 2020 und den Best British Film Award auf dem Queer Visions Film Festival in Bristol UK 2020.”

Dr. Timothy Smith ist ein in London lebender Akademiker und Künstler/Filmemacher. Er kreierte narrative Kurzfilme wie Attack (2005) and Le Weekend (2007), sowie experimentelle, nicht-narrative Filme wie Béton brut (2014), When we come to it (2015), A Queering of Memory: Parts 1&2 (2017), Queer Babel (2018) und Queering di Teknolojik (2019).

Regie: Timothy Smith
Schreibende: Timothy Smith & So Mayer
Kollektive digitale Stimme: Timothy Smith, So Mayer, Campbell X, Valentino Vecchietti und Teresa Cisneros.
Schnitt: Timothy Smith

Sites of Encounter, Act II 

Kurzfilm von Mario Mu
SI 2021

“Sites of Encounter ist eine fortlaufende Arbeit, die die Beziehungen zwischen zeitgenössischen Arbeitsbedingungen, Gaming und der vom Menschen geschaffenen Umwelt untersucht. Wie beim Erzählen eines Traums oder im Zusammenhang mit einer Erinnerung, taucht eine Atmosphäre auf und wieder ab, indem sie sich durch akribisch ausgearbeitete Schichten von Bildsequenzen schiebt.

Während die Lautstärke der Stille, die sich hinter dominanten Erzählungen über Arbeitsbedingungen verbirgt, ständig erhöht und verringert wird, suggeriert die fabrizierte Landschaft eine behagliche Langeweile, die aus der Spannung zwischen Aktion und Stillstand, suggestiven rhythmischen Wiederholungen und schwereloser Perspektive entsteht.”

Mario Mu ist ein in Berlin lebender Bildender Künstler und Regisseur. Seine Arbeiten wurden unter anderem im Research Center for Proxy Politics, TAP-Theatre auditorium de Poitiers, V2 Rotterdam, MGLC Ljubljana, MAAT Lissabon, Play Co London, Pakhuis de Zwijger in Amsterdam, Uferstudios und Silent Green in Berlin, MSU, Pogon und GMK in Zagreb gezeigt.

Autor und Regie: Mario Mu

Slides – a letter to dance 

Kurzfilm von Roni Katz
DE 2021

“Eine Choreografin lädt das Publikum ein, sich auf die Symbiose von Tanz in ihrer Vergangenheit und den politischen Realitäten ihrer Gegenwart einzulassen. Diese zutiefst persönliche Dekonstruktion der Choreografien, Hierarchien und Arbeitsbedingungen, die ihre Karriere beeinflusst haben, offenbart die Komplexität der Beziehung einer Tänzerin zum Tanz. Wie kann man etwas verkörpern, an das man selbst nur schwer glauben kann? Wie kann man sich einer Form widmen, die um Politik herum taumelt? Wie kann man sich von der Unterdrückung durch den Kanon und der Last des Blicks befreien? Trotz ihrer Frustration enthüllt die Art, wie sie sich bewegt, die Zuneigung zu dieser langfristigen Beziehung. Die Unentwirrbarkeit des Tanzes in ihrem Körper ist ebenso deutlich wie ihre Kraft, ihn aufzubrechen und neu zu lenken. Sie ist auf der Suche nach den Gründen, warum sie mit dem Tanzen begonnen hat und warum sie weiter tanzt.”

Roni Katz lebt und arbeitet in Berlin als Choreografin, Performerin, Dramaturgin und Kuratorin. Durch eine ständige Praxis erweiterter Choreographie sucht sie nach dem geeigneten Medium, um persönlich-politische Themen zu manifestieren und findet dabei manchmal die Bühne außerhalb der Bühne. Roni ist besessen von einer Politik der Selbstfürsorge (als Kampfmittel), der Liebe und von Machtstrukturen.

Noam Gorbat ist eine in Berlin lebende Videofilmerin und Cutterin. Sie arbeitet mit verschiedenen Künstler:innen und Kollektiven zusammen, unter anderem mit Florentina Holzinger, Ian Kaller, Gob Squad und Fehras Publishing Practices. Noam engagiert sich für die Vermittlung von Intersektionalität in visuellen Darstellungen in all ihrer Komplexität, Härte und Schönheit.

Tanz und Choreographie: Roni Katz
Kamera: Noam Gorbat
Editing: Noam Gorbat, Roni Katz
Licht: Catalina Fernandez
Kostüm: Daphna Munz
Stimmen: Rasha Nahas, Ariel Nil Levy, Alex Viteri, Dora Zygouri
Künstlerische Beratung: Litó Walkey
Tonmischung: Manuela Schininà

Many thanks to Louise Trueheart, Laura Kirshenbaum, Zeina Hanna and Tamar Grosz

Eine Produktion von Roni Katz, unterstützt von Vierte Welt, ada Studio Berlin, Deufert & Plischke

SOS/Animals/Action

Kurzfilm von Big Art Group
US 2021

“Mit SOS/Animals/Action entwickelt die Big Art Group ihre Echtzeit-Film-Technik weiter, ein konzeptionelles Modell, das Performance, Fernsehen und Film miteinander verbindet. Unter Verwendung von Live-Performance und Video spielt Echtzeit-Film mit der filmischen Komposition und kontrollierten Perspektive gegen die Wahrhaftigkeit der Fernsehübertragung und die Unmittelbarkeit der Live-Performance.

Big Art Group ist ein experimentelles Performance-Ensemble aus New York, das 1999 von Caden Manson und Jemma Nelson gegründet wurde. Die Big Art Group nutzt Sprache und Medien, um die formalen Grenzen von Theater, Film und bildender Kunst zu verschieben; sie schafft kulturell grenzüberschreitende Werke und innovative Performances unter Verwendung von Originaltext, Technik und experimentellen Kommunikationsmethoden.”

Caden Manson ist Performance-Macher:in, Kurator:in und Pädagog:in. Im Rahmen der Kompanie Big Art Group schaffen Caden Mansons Performance- und Medienarbeiten radikale queere Erzählstrukturen und Verkörperungen, um einen transitorischen, generativen und kritischen Raum für Teilnehmer:innen und Publikum zu schaffen und zu unterstützen.

Big Art Group ist ein experimentelles Performance-Medien-Ensemble mit Sitz in New York, das 1999 von Caden Manson und Jemma Nelson gegründet wurde. Big Art Group wurde bereits in 14 Ländern und über 50 Städten in Europa, Asien und Nordamerika präsentiert.

Eine Arbeit von: Caden Manson and Jemma Nelson
Regie, Video-Systeme und Kostüme: Caden Manson
Text und Sound: Jemma Nelson
Performer*innen: David Commander, Michael Helland, Willie Mullins und Edward Stresen-Reuter
Schnitt: Edward Stresen-Reuter
Produktion: Ana Mari de Quesada
Kamera: Caden Manson, Kathleen Amshoff und Linsey Bostwick

Triggerwarnung: Der Film enthält sehr laute Geräusche, emotionalen Stress und simulierte Gewalt.

Swimming Lesson 

Kurzfilm von Vardit Goldner
IL 2021

“Swimming Lesson ist eine Videoinstallation und ein Mockumentary-Film, in dem ich beduinischen Mädchen in einem wasserlosen “Pool” das Schwimmen beibringe. Der Film soll zum Nachdenken darüber anregen, dass Beduin:innen in Israel kaum Zugang zu öffentlichen Schwimmbädern haben. Dies führt entsprechend zu einem Verwehren von Schwimmunterricht und häufig zu Fällen von Ertrinken.

In der israelischen Negev-Region leben heute mehr als 200.000 arabische Beduin:innen, die Zugang zu einem einzigen öffentlichen Schwimmbad haben, welches 2017 in der Stadt Rahat eingeweiht wurde. Beduin:innen ist der Zugang zu öffentlichen Schwimmbädern in jüdischen Ortschaften nicht gestattet.”

Vardit Goldner ist eine Foto- und Videokünstlerin. Sie beschäftigt sich mit der Dokumentation des Israelisch-Palästinensischen Konflikts, vor allem mit dessen Auswirkungen auf das tägliche Leben der Palästinenser:innen und setzt sich mit sozialen Problemen auseinander. Sie studierte an der Fakultät für Kunst – Hamidrasha am Beit Berl College in Israel, schloss das Postgraduierten Programm für Bildende Kunst ab und hat einen Masterabschluss in Physik.

Credits: Vardit Goldner




To wander so many miles in vain 

Kurzfilm von Sacha Rey
FR 2021

“Eine “filmische Ballade” im Herzen der Stadt Rio de Janeiro, in der Angelica De Paula ihr tägliches Leben während des ersten Lockdowns erzählt. Ihre Geschichte und ihre Lieder thematisieren Herrschafts- und Machtverhältnisse, die sich in Körpern materialisieren. Indem sie in ihren Liedern eine singuläre Erinnerung wiedergibt, schafft sie alternative Bilder zu der Gewalt, die sie erfährt. Durch ihre Entscheidung sich weiter zu bewegen, zu fühlen und zu teilen, stellt sie sicher, dass die Gesten von BIPOC-Frauen nicht noch einmal ausgelöscht oder unsichtbar gemacht werden. Mit dieser Form, die Sacha Rey “documentary dance” nennt, reagiert Sacha Rey auf das Schweigen der “necro-liberalen” Gesellschaft, die “opferbare Körper” produziert und unsichtbar macht. (F. Vergés) Durch diese Methode versucht Sacha Rey, die physischen Erinnerungen der Protagonistin zu befragen.”

Sacha Rey ist ein:e 1991 in Nizza geborene:r Bildende:r Künstler:in, Regisseur:in und Performer:in und definiert sich selbst als nicht-binäre, weiße, neurodivergente und queere Person. Seit 2016 trägt Sacha täglich blauen Lippenstift. Sacha Reys plastische Forschung ist von einer intersektionalen und queer-feministischen Perspektive geprägt und basiert auf dem ständigen Bemühen, intime, politische und poetische Erzählungen zu gestalten, die sich mit systemischer Gewalt auseinandersetzen.

Regie, Kamera, Sound und Editing: Sacha Rey
Regieassistenz: Lucas Levecchi
Film-Score Komponistin: Angelica De Paula
Letzter Song: “Fadas” von Luiz Melodia, performt von Angelica De Paula
Tonmischung: Laurent Leblanc
Farbkorrektur: Adrien Von Nagel
Übersetzung: Nanaui Amoros Silva, Lucas Levecchi, Daniel Pinheiro de Andrade

Dieser Kurzfilm entstand als Teil einer Master-Thesis-Recherche unter der Leitung von Cécile Boëx an der l’ÉCOLE DES HAUTES ÉTUDES EN SCIENCES SOCIALES im Bereich Kunst, Literatur und Sprache in Paris.

Triggerwarnung: Dieser Film spricht über systemische Gewalt. Triggerwarnungen: Femizid, Sexismus, Rassismus. Es gibt ein kurzes Blitzlicht bei 1:10 min, aber kein Stroboskoplicht.




Töchter 

Kurzfilm von Katharina Soon-Hi Thaler, Quynh Le Nguyen, Stella Deborah Traub
DE 2021

“Was bedeutet es, Tochter der eigenen Eltern zu sein?

Diese Frage beschäftigt drei Filmemacherinnen, die so zu Protagonistinnen ihres eigenen Films werden.

Die Versuchsanordnung: eine Kamera, drei Einstellungen und drei Begegnungen mit zumindest einem Elternteil. Hier wird über etwas gesprochen, wofür es fast keine Worte gibt:

Mal schonungslos ehrlich, mal nach Worten suchend, tritt zutage, wie unterschiedlich die Eltern-Kind Beziehung erlebt werden kann und wie sie die individuellen Biographien beeinflusst. Im künstlichen Setting entstehen Gespräche über ein Familientrauma, über die Angst davor, einander zu fremd zu sein und die Gewissheit darüber, dass der Tod die Eltern-Kind Beziehung eines Tages beenden wird.”

Katharina Soon-Hi ThalerGeboren 1993 in München. 2017 Bachelor in Nordamerika-Studien an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 2017 freie Mitarbeit in der BR-Fernsehredaktion, Bereich Kultur. Seit 2018 Studium Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik an der Hochschule für Fernsehen und Film München.

Quynh Le NguyenGeboren 1995 in Soltau. 2018 Bachelor in Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis an der Universität Hildesheim. Seit 2018 Studium Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik an der Hochschule für Fernsehen und Film München.

Stella Deborah TraubGeboren 1997 in Öhringen. 2017 Diplom TV-Journalismus an der Bayerischen Akademie für Fernsehen seit 2018 Studium Dokumentarfilm an der HFF München.

Regie: Quynh Le Nguyen, Katharina Soon-Hi Thaler, Stella Deborah Traub
Kamera: Jonas Kleinalstede
Producer: Marlon Hofmann
Montage: Narges Kalhor

Why the Birds? 

Kurzfilm von Tomás de Souza
BE 2022

“Why the Birds? ist ein Kurzfilm, der aus Handybildern aus aller Welt entstanden ist und von einer sanften Obsession handelt: Vögeln. Immer um uns herum, übersehen wir sie oft. Aber manchmal tut sich eine Lücke auf.”

Tomás de Souza ist Musiker und Künstler und studiert derzeit Performance-Kunst in Brüssel.

Geschrieben, erzählt und bearbeitet von: Tomás de Souza
Videos, Fotos und Ton aus der WhatsApp Gruppe “Pássaros”



ZEHRA ON THE ROOF 

Kurzfilm von Onur Agbaba, Najwa Ahmed
DE 2021

“Zehra wird aufgrund der Schließung der Fabrik nicht mehr gebraucht. Mit Mitte fünfzig, ohne Schulabschluss und ohne Ausbildung weiß sie nicht wohin ihr zukünftiger Weg sie führen wird. Sie reflektiert über die vergangenen 30 Jahre, was es bedeutet eine Gastarbeiterin zu sein, nicht mehr gebraucht zu werden und nicht erklären zu können, was die Schließung der Fabrik für sie bedeutet. Sie erinnert sich daran zurück, wie sie in ihrer Jugend getanzt hat und versucht mit diesem schönen Gefühl nach vorne zu blicken um das Vergangene dort zu lassen, wo es hingehört – in die Vergangenheit.

Der Kurzfilm ZEHRA ON THE ROOF ist im Rahmen des Filmworkshops AB-UND-ZU-GEHÖRIGKEITSANGELEGENHEITEN, organisiert durch bi´bak Berlin und un.thai.tled Filmkollektiv, entstanden.”

Najwa Ahmed (1989): Ein:e palästinensische:r Schriftsteller:in und Bildende:r Künstler:in, in Berlin lebend. In Najwa Ahmeds Theaterarbeit “not mine and other stories” mit den KAAI-Studios in Brüssel setzte Najwa Ahmed sich mit Themen wie Vertreibung und ‘White Saviorism’ auseinander. In Najwa Ahmeds Kurzfilmen beschäftigte sich Najwa Ahmed mit queerer Identitätspolitik und der Konsumkultur von Körpern.

Onur Agbaba ist freischaffender Theatermacher, Performer und Choreograph. Er studierte Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen und Tanz&Choreographie in Kopenhagen. Zwischen 2012 und 2014 war er zwei Jahre Tänzer der Company des Leipziger Tanztheaters unter der Leitung von Alessio Trevisani. Er lebt und arbeitet in Berlin.

Drehbuch und Regie: Onur Agbaba und Najwa Ahmed
Mit: Michaela Behal, Nezahat Celayir
Mit Material von: Lumiere Brothers “Workers leaving the factory”, Archive 1895
Untertitel: Sarnt Utamachote
Kamera: Onur Agbaba und Najwa Ahmed
Editing: Onur Agbaba, Najwa Ahmed und Sarnt Utamachote

Ukrainian Shorts

Eastern Ukrainian Dialogue

Ukrainian Short von Sashko Protyah, Oksana Kazmina
UA 2018

“Der Film untersucht die Probleme und Möglichkeiten des Aufbaus eines kulturellen Dialogs in ostukrainischen Städten. Das Filmteam analysiert die multikulturelle Geschichte der Region, die Schwierigkeiten bei der kulturellen Selbstverwirklichung und die Versuche, den Dialog effizienter zu gestalten. Der Film liefert keine präzisen Antworten, sondern versucht, Raum für eine unvoreingenommene Diskussion über die Kultur im Osten der Ukraine zu schaffen.”

Sashko Protyah – unabhängiger Filmemacher, Lehrer, Zaporizhia/Mariupol

Oksana Kazmina – unabhängige Künstlerin, Filmemacherin und Pädagogin, Syrakus/Kyiv

“Freefilmers” sind eine cinematographische Bewegung und NGO. Ihre Hauptziele sind: Filme möglichst wachsam und sensibel für die Realität zu machen, Filme, deren Hauptfokus das menschliche Leben und der Kampf für Gleichheit und Freiheit ist. Die Förderung von unabhängigem Filmschaffen in der Ukraine, besonders der Ostukraine. Die Dezentralisierung des kulturellen Prozesses.

My Cosmos

Ukrainian Short von Natasha Tzeliuba, Yuliia Appen
UA 2019

“Die Regisseurin kehrt in ihre Heimatstadt zurück und erzählt die Geschichte ihres Erwachsenwerdens in Cosmos – einem Viertel in Zaporizhzhia. Sie versucht zu definieren, was Cosmos für sie bedeutet. Ist es ein autarkes Universum oder eine traumatische Erfahrung, ein Viertel oder eine Sensation?”

Natasha Tseliuba – Künstlerin, Performerin und Kuratorin, Tscherkassy/Saporischschja

Yuliia Appen – Designerin und Fotografin, Kyiv

“Freefilmers” sind eine cinematographische Bewegung und NGO. Ihre Hauptziele sind: Filme möglichst wachsam und sensibel für die Realität zu machen, Filme, deren Hauptfokus das menschliche Leben und der Kampf für Gleichheit und Freiheit ist. Die Förderung von unabhängigem Filmschaffen in der Ukraine, besonders der Ostukraine. Die Dezentralisierung des kulturellen Prozesses.

The Wonderful Years 

Ukrainian Short von Svitlava Shymko, Galina Yarmanova
UA 2018

“Der Film erforscht das Leben von nicht-heterosexuellen Frauen in der Ukraine in der späten Sowjetunion. Er basiert auf Archivmaterial des Zentrums für Stadtgeschichte Mittelosteuropas in Lviv und Interviewausschnitten aus den Forschungsprojekten “Sexuality under Globalization” (2005-2006), “Being a Lesbian in Ukraine: Gaining Power” (2007) und “LGBT Families in Ukraine: Social Practices and Legislative Regulations” (2011-2012).”

Svitlana Shymko – unabhängige Filmemacherin, Berlin/Kyiv

Galina Yarmanova – unabhängige Forscherin, Berlin/Kyiv

“Freefilmers” sind eine cinematographische Bewegung und NGO. Ihre Hauptziele sind: Filme möglichst wachsam und sensibel für die Realität zu machen, Filme, deren Hauptfokus das menschliche Leben und der Kampf für Gleichheit und Freiheit ist. Die Förderung von unabhängigem Filmschaffen in der Ukraine, besonders der Ostukraine. Die Dezentralisierung des kulturellen Prozesses.

Хайт / Khayt 

Ukrainian Short von Sashko Protyah
UA 2021

“Eine künstlerische Spekulation über die ukrainische Stadt Mariupol im Jahr 2068, in der die blühende städtische Kultur zu einem großen Teil von Asow-Griechen geschaffen wird.”

Sashko Protyah – unabhängiger Filmemacher, Lehrer, Saporischschja/Mariupol

“Freefilmers” sind eine cinematographische Bewegung und NGO. Ihre Hauptziele sind: Filme möglichst wachsam und sensibel für die Realität zu machen, Filme, deren Hauptfokus das menschliche Leben und der Kampf für Gleichheit und Freiheit ist. Die Förderung von unabhängigem Filmschaffen in der Ukraine, besonders der Ostukraine. Die Dezentralisierung des kulturellen Prozesses.

kurzfilme in der Trash-Night

Benny Ballon 

Kurzfilm in der Trash-Night von Simon Mende & Robin Goldbach
DE 2013

“Benny isst einen warmen Hefekuchen und bläht auf…”

Simon und Robin kennen sich schon lange flüchtig – mochten sich aber nicht besonders.

Durch einen nicht weiter relevantes Event hat sich das geändert. Das war aber erst nach dem Filmdreh.

Heute findet Robin Simon ok. Ne, mehr. Super.

Oder Alternativ: Robin und Simon sind seit ihrer Geburt beste Freunde.

Credits: Simon Mende & Robin Goldbach

Intuition Money Love

Kurzfilm in der Trash-Night von Klara Kirsch
DE 2021

“Fit By Stacy begann 2019 als ins Absurde gedrehte Fitness-Tutorial. Seither hat sich die Arbeit mit dem fingierten Charakter Stacy zu einem Langzeitprojekt entwickelt, das durch die Aneignung von Social Media Ästhetiken Fragen zu Identität, weiblichen Rollenbildern und popkulturellen Phänomenen untersucht und mittlerweile mehrere Videoarbeiten, einen Instagram-Kanal und Merchandise umfasst. In Intuition Money Love reflektiert Stacy ihre spirituelle Reise durch instabile Zeiten. Computergenerierte Wolken werden dabei zu ihren Gefährten. Während sie durch die wüstenartigen Sphären ihrer virtuellen Welt schwebt, bleiben Hintergründe und Kontext ihrer neu erlernten Praktiken unbestimmt. Ihre Erkenntnisse und Affirmationen werden zu Werbebotschaften. Ihre Sinnsuche wird zum Heilsversprechen.”

Klara Kirsch (*1995) ist eine Performance- und Medienkünstlerin, die sich in ihrer Arbeit mit Körpern und (multiplen) Identitäten im digitalen Raum, mit der Konstruktion von Realität und den Mechanismen postkapitalistischer Gesellschaft auseinandersetzt. Dabei dient ihr die Aneignung von Strategien aus Popkultur und Social Media als Methode.

Konzept, Produktion, Performance, 3D-Animation: Klara Kirsch

 

 

Kapriolen im Buero 

Kurzfilm in der Trash-Night von Vera Sebert
DE/AT 2022

“Der Bueroalltag ist voller Tücken und verstrickt die Protagonisten im Dickicht der gefundenen Bilder und Töne.”

Vera Sebert *1987

Künstlerische Arbeiten in den Grenzbereichen von visuellen Medien, Sprache, Film, Computerprogramme: Der Programmcode erlaubt die Adaption aller anderen Medien, deren Eigenschaften im virtuellen Raum imitiert, fragmentiert und neu montiert werden.

Idee und Umsetzung: Vera Sebert / Elisabeth Pfeiffer

Some Ginger for Art 

Kurzfilm in der Trash-Night von Natalia Monakhova
RU 2021

“Ideale Kunst ist Kunst, die es nicht gibt. Ich bin immer noch eine Künstlerin, auch wenn es dem gesunden Menschenverstand widerspricht. Meine Kunstpraktiken schwanken zwischen Reduktion und Exzessivität. “Some Ginger for Art” thematisiert Kunst als geistloses, gnadenloses, aber genussvolles Ritual.”

Multimedia-Künstlerin, Gründerin und Co-Kuratorin des Internationalen Bad Video Art Festivals. Nutzt Kunstpraktiken als Mittel zur Kommunikation und zum Spiel, befasst sich mit Fragen der Qualität in der Kunst, bezweifelt, dass Kunst als gut oder schlecht beurteilt werden kann, untersucht die Rolle der Kunst als eine der nutzlosesten Beschäftigungen heutzutage und die Rolle des:der Künstler:in als selbstausbeutende:r Akteur:in.

Video: Natalia Monakhova
Sound: Andrey Slaschilin




TEAM TSCHECHOW 

Kurzfilm in der Trash-Night von Amelie von Godin
DE 2020

“Im Kurzfilm TEAM TSCHECHOW scheitern Chistin Nichols, Wilson Gonzalez, Stephanie Ballantine und Amelie von Godin leidenschaftlich an einer Szene aus ‚Drei Schwestern‘ von Anton Tschechow. Barbie Trash meets Bühnenrealismus. Auf gewisse Weise kann Tschechows Drama als „Endzeitstück“ gelesen werden. Wird es deswegen in Schauspielschulen und Stadttheatern hoch und runter gespielt? Im 4. Akt hat Irina beschlossen Tusenbach zu heiraten, obwohl sie ihn nicht liebt. Sie sieht darin ihre einzige Möglichkeit die Provinz zu verlassen. Am Vorabend der Szene provoziert ein Liebhaber Tusenbach und fordert ihn zum Duell. Er will hören dass sie ihn liebt, will von ihr aufgehalten werden und weiß doch dass sie es nicht tun wird. Der Versuch einer Aussöhnung mit Figuren und Material.”

Amelie von Godin (she/her) fand irgendwo zwischen Antifa und P1 zum Theater. Von 2016-2020 Studium Physical Theatre an der Folkwang UdK. Ihr Solo ATOLL HURAWALHI hatte zahlreiche Gastspiele. Seit 2020 ist sie Teil des multinationalen Finsterbusch Performance Collective. Seit Oktober 2020 studiert sie Schauspielregie an der HfS Ernst Busch.

Christin Nichols (she/her) ist ein Star. In der ARD Serie „ All You Need“ spielt sie eine Hauptrolle. Als Musikerin ist sie mit ihrer ehemaligen Band „ Prada Meinhoff“ mit DAF, Mia, Peaches u.v.m. getourt. Alleine veröffentlichte Christin bereits diverse Singles & wurde von Westbam remixed. Sie lebt mit ihren Schildkröten in Berlin.

Stephanie Ballantine (sie/ihr). Nachdem sie sich von der Theater- und Schauspielpraxis gelöst hatte, studierte sie Politik und Philosophie. Ihre Themen: Sexualität als Handelsware, Bio Politics, politische Kontrolle… Sie verwendet Ausdrucksformen wie Hybridität, ‘Anti-Kuration’, Kollaboration, Queerness, Intersektionalität.

REGIE Amelie von Godin
MIT Christin Nichols, Wilson Gonzalez
KAMERA Stephanie Ballantine
SCHNITT Amelie von Godin
MUSIK: “Believe” – Cher, “Only time” – Enya

VERZEICHNIS VON WÖRTERN 

Kurzfilm in der Trash-Night von ULRICHSundGROSCHEN
DE 2021

“„Gentrifizierung“ hat eine Bedeutung, die zwar nicht so leicht zu erklären ist, aber doch meist bei dem Gefühl von Wut und Hoffnungslosigkeit endet. Um der Hoffnungslosigkeit etwas entgegenzusetzen, bleibt VERZEICHNIS VON WÖRTERN bei den Dingen (Wörtern), die etwas leichter zu erklären sind. Und zwar bei kleinen Wörtern, die etwas bedeuten. VERZEICHNIS VON WÖRTERN ist ein Wörterbuch. Wenn ein Wörterbuch ein Essay-Film und nicht zu gebrauchen (aber zu genießen) wäre. Im Dickicht der immer weiter gentrifizierten Städte versucht der Film klitzekleine Wörter wie JA oder HALLO mit Bedeutung zu beschmieren und steht sich selbst im Weg.”

ULRICHSundGROSCHEN ist ein 2021 gegründetes Kollektiv für angewandte Literatur, bestehend aus K. Grosch und E. Ch. Ulrich, kollektiviert durch die Lust am experimentellen Schreiben. Ihre Ausbildungen (T.Regie, Lit.wiss., Ling.) verwirren, verlieben und befruchten sich gegenseitig. So entstehen z.B. Theaterstücke, zuletzt am Berliner Ringtheater.

Linda Beton heißt eigentlich Linda Blümchen und ist in Berlin geboren, wo sie mit Franziskus Claus an der Universität der Künste Schauspiel studiert hat. Während des Studiums erhielt sie ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes und fing am Theater Basel an zu arbeiten. Seit 2020 wohnt sie in München und spielt am Residenztheater.

Franziskus Claus wurde 1994 in Lutherstadt Wittenberg geboren und wuchs im Harz und in Potsdam auf. Vor seinem Schauspielstudium an der UdK Berlin, spielte er bei P14 der Volksbühne am Rosa Luxemburg Platz. Mit L. Blümchen, K. Grosch und E. Ch. Ulrich, verbindet ihn eine lange Zusammenarbeit. Seit 2020 spielt er am Staatsschauspiel Dresden.

Text: ULRICHSundGROSCHEN
Darsteller:innen: Linda Beton & Franziskus Claus
Ton: Emma Ch. Ulrich
Kamera  und Schnitt: Katharina Grosch

performances

NEVER SOLO

Performance von Nina & Karimy Kollektiv

“Nina (er.keine Pronomen.they.them.deren) ist der künstlerisch agierende Part von Nina & Karimy Kollektiv, deren live Regie Multimedia Performances Gelegenheit geben die aktuellen Prozesse öffentlich zu machen. NEVER SOLO begegnet Themen wie psychische Zustände, Rausch, Erinnerung, Künstlerische Visionen,  PornoGrafiken, entwirft eigene Phantasie dazu und gibt den Anwesenden Raum anstatt eine voyeuristische Position einzunehmen, ohne dabei einen formal interaktiven Charakter zu verfolgen. Die Besuchenden sind eingeladen eigene Prozesse während der Performance mitzuleben und diese Prozesse als bewusste Momente mit in den Alltag zu nehmen. Ninas Arbeiten sind öffentliche Prozesse, behalten sich vor nicht fertig zu werden und sich sowohl inhaltlich als auch formal zu verändern und zu widersprechen.

Nina Karimys Recherchearbeit pornoGRAFIK wird von #takeheart Fonds Darstellende Künste gefördert. NEVER SOLO ist ein Recherchezwischenstop, bei dem Nina künstlerisch Bilanz zieht zwischen Vergangenheit, Präsenz und Zukunft.

Eine Performance von und mit Nina & Karimy Kollektiv

Künstlerische Beratung:
DOore Antrie, Sophia Hankings-Evans, Mario Högemann, Kapi Kapinga Grab, Christin Høegsberg Pinciuc

Gewidmet: all my lovers

Nina Karimy ist ein:e kurdische nichtbinäre dicke able-bodied Künstler:in. Nina arbeitet als Schauspieler:in, Performer:in, Autor:in, Dramaturg:in und Filmemacher:in, gründete 2018 das Nina&Karimy Kollektiv, spielte auf Festivals u.a. Zürcher Theaterspektakel und schrieb Theaterstücke wie QWEENDOM -mit Sophia Hankings-Evans- und UNDER CONTROL.

Europroblems: To pee or not to pee?

Eine Performance von Putasagrada

„Eine Show/Performance/Bühne, nenn’ es wie auch immer du willst, du hast die Wahl :). Putasagrada ist die brasilianische Königin Europas, die gekommen ist, um die sogenannten weißen, normativen, cisgeschlechtlichen Standards des Frauseins zu vernichten, zu töten und zu zerstören. Mit Wut und ein wenig Samba-Tanz auf ihren Zehenspitzen, ist sie revolutionär. Diese Show/Performance braucht das Publikum als Teil der Menschen, die bereit sind, die Welt zu verändern. Es ist jedoch kein einladender Raum, wenn man sich nicht an Putasagradas Regeln hält. Bei allem was performt wird, geht es darum, Körperflüssigkeiten zu zeigen, die Europäer:innen mit der brasilianischen Kultur zu kolonisieren, Körper zu umarmen und einen Raum zu teilen in dem man für eine begrenzte Zeit frei sein kann.“

São Paulo, Brasilien, als die Stadt im Chaos versank und die Menschen eine Superstarheldensexuellewundervollefrau brauchten aus einem Haufen Gold. Ihr berufliches Leben bestand darin, in Tanzclubs zu glänzen, Menstruationsblut zu sammeln, um Pflanzen zu gießen, brasilianischen Funk zu tanzen und gegen Bolsonaros Existenz zu arbeiten.

Credits:

Fenia Kotsopoulou und Pavlos Koutouriotis

installationen

1984 is now 

Installation von Jafar Hejazi

“Ein Performer geht mit einem Wagen in die Öffentlichkeit wie bei einer Raree-Show (iranischer Shahre-Farang). Er lädt die Leute ein, 360-Grad-Videos auf einem VR-Headset anzuschauen und nimmt sie mit auf eine Rundfahrt.

In der virtuellen Realität tauchen Erzählungen aus dem wirklichen Leben an verschiedenen Orten in Teheran, Iran, auf. Das zentrale Thema aller immersiven Videos ist das Leid der jungen Generation im Iran. So erzählt beispielsweise ein Mädchen, das von ihrem Freund schwanger wurde, die Geschichte einer Abtreibung, welche im iranischen Rechtssystem verboten ist.

Die ortsbezogenen 360-Grad-Videos sind via Karten-Standorte auch im Internet verfügbar und können so von einem Online-Publikum angesehen werden.”

Jafar Hejazi ist ein interdisziplinärer Künstler mit einem Hintergrund in Technologie und Darstellender Kunst. Er hat Erfahrung im Umgang mit dem Internet und Gadgets wie VR-Headsets und entwickelt daraus einladende künstlerische Projekte. Als Künstler hat Jafar bereits an den wichtigsten internationalen Kunstfestivals in seinem Heimatland teilgenommen, darunter Fadjr und IIUTF.

Performer: Saeed Jamshidi, Parisa Sanaatkar, Shabnam Dadkhah, Amirhosein Fekri, Asma Anvarinezhad, AmirAli Pariz

Regieassistenz: AmirAli Pariz
Musik: Nima Amin
Graphics: Saeed Rezvani

FALLA VR – The Exhibition

Installation von Julia B. Laperrière

„In Falla erforschen die Choreografin Julia B. Laperrière und die Gitarristin Pia Achternkamp das transformative und ermächtigende Potenzial des Umschnalldildos für neue Bilder weiblicher Sexualität. Falla VR – The Exhibition lädt das Publikum ein, durch eine intime Virtual-Reality-Erfahrung in eine Tanzperformance einzutauchen. Die begehbare Installation – eine surreale, immersive und körperliche Landschaft, welche visuell, akustisch und physisch erlebt werden kann – wurde in Zusammenarbeit mit der Bildenden Künstlerin Simone Kessler entworfen. Falla VR – The Exhibition lädt die Besucher:innen zum Verweilen ein und bietet gleichermaßen Raum für individuelle Erfahrungen und Begegnungen.“

Julia B. Laperrière ist eine kanadische Künstlerin, die sich zwischen Berlin, Montpellier und Montreal bewegt. Sie hat einen MA in Choreografie vom ‘Master Exerce’ Programm am ICI-CCN Montpellier und interessiert sich für Gender, Sexualität, neue Intimitäten und gefährliche Tänze. Ihre letzten Arbeiten wurden in Deutschland, Kanada, Norwegen, Italien und Frankreich gezeigt.

KONZEPT/CHOREOGRAFIE/PERFORMANCE: Julia B. Laperrière

MUSIK/PERFORMANCE: Pia Achternkamp

INSTALLATION: Simone Kessler

ASSISTENZ INSTALLATION: Ines Könitz, Meller Ehlert

FILM: Jascha Viehstädt

DRAMATURGIE: Siegmar Zacharias

PRODUKTIONSLEITUNG: Florentine Emigholz, Micaela Kühn

LICHT/TECHNIK: Marek Lamprecht, Josephine Mielke

The house that shadows built

Installation von Zuza Banasinska

„Das Hollywood-Studio-System ist eine korporative Welterzeugungsmaschine mit nahezu unbegrenzten Möglichkeiten – doch da sein oberstes Ziel das Kapital selbst ist, neigt es dazu, ähnlich strukturierte Erzählungen zu verewigen und zu wiederholen. Ich interessiere mich dafür, wie dieses Konstrukt, welches wirkungsvoll das Reale produziert, überwunden werden kann, um Geschichten zu generieren, die nicht-kommerzialisiert und nicht-hierarchisch sind.

The house that shadows built ist eine 3-Kanal-Videoinstallation, die eine Studiotour durch ein fiktives Filmstudio darstellt und von einer Green-Screen-Figur geführt wird. Ich verwende den Chroma-Key-Bildschirm als Werkzeug der Bildmigration und als Verbindungspunkt zwischen Land, Maschine, Körper und dem Virtuellen. Indem ich die Möglichkeiten erforsche, wer/was ein “Protagonist” sein kann, demontiere ich scheinbar festgelegte Identitäten, sowohl des Subjekts als auch seines Hintergrunds.“

Zuza Banasińska (PL, 1994) ist eine Künstlerin, die videobasierte Umgebungen kreiert, in welchen virtuelle und reale Elemente bis zur Unkenntlichkeit hybridisiert werden, um Erzählungen und Räume zu schaffen, die nicht-festgelegt und nicht-hierarchisch sind. Sie studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Krakau, an der Universität der Künste in Berlin und am Sandberg Instituut in Amsterdam.

Regie, Drehbuch, Video- und Sound Editing, Animation: Zuza Banasińska

Musik: Agata Kneć

Gesang: Nela Maciejewska

Grafikdesign: Renata Motyka

Performance: Elżbieta Sadowska, Marta Rees, Roshelle Fong

Special Thanks: Rob Schroeder, Metahaven, Beri Shalmashi, Kate Cooper, Rana Hamadeh, Jeanne Vrastor

It’s gonna be a long time before I go into the woods, just like that, for a walk.

Installation von Joanna Zabielska

“Als ob jemand fragen würde, ob wir es hier mit einer Gut-gegen-Böse-Situation zu tun haben. Nun, ich denke, so könnte man es nennen.”

Präsenz an der Grenze – buchstäblich und psychologisch – schreibt extrem dramatische Szenarien.

Die Installation It’s gonna be a long time before I go into the woods, just like that, for a walk.  erforscht den Zustand des Menschen am Rande von Leben und Tod und hinterfragt die Rolle der Technologie in einer Migrationskrise. Sie zielt darauf ab, die Neutralität und den Mangel an Empathie zu untersuchen, der mit der Unfähigkeit einhergeht, sich den mentalen und physischen Zustand einer Person vorzustellen, die eine Woche bei Minustemperaturen im Wald verbracht hat. Um die verflochtenen Aussagen von NGOs und Freiwilligen, die an der Grenze arbeiten, besser zu verstehen, werden Gedichte von Wisława Szymborska und Khalil Gibran sowie philosophische Texte von Leszek Kołakowski über Telegram verschickt und in den Raum projiziert.“

Joanna Zabielska arbeitet an der Schnittstelle von Kunst, Design, Architektur und Stadtplanung und befasst sich mit den sozialen und räumlichen Fragen der urbanen Transformation. Unter Verwendung verschiedener Medien – von VR-Installationen über aufblasbare Skulpturen bis hin zu Kochperformances – entwickelt sie gemeinsam mit der lokalen Community partizipative, ortsspezifische Projekte.

3D-Visuals, Bearbeitetes Video, Sound: Joanna Zabielska

Sound, Arabisches Gedicht: Bilal Alame

Interview, Kurze Videoausschnitte: oko.press

throne wars

Installation von Sherie Sitauze

„Ein laufendes Projekt, das Fragmente einer Geschichte zusammensetzt, die nur spärlich dokumentiert ist. Es schlägt eine Verflachung der Zeit vor und befasst sich mit aktuellen Konflikten in kulturellen Angelegenheiten im südlichen Afrika. Es ist eine Erforschung der Mythologien und Erzählungen der Venda mit Fokus auf einer weißen Python-Gottheit und spekuliert insbesondere über die Möglichkeit einer alternativen Zukunft, in der eine Venda-Prinzessin, die seit 2010 um den Thron kämpft, in einem Test von Nwali verzehrt wird, überlebt und infolgedessen die Häuptlingswürde übernimmt. Diese Zukünfte entfalten sich während der Soundtrack von zwei Venda-Frauen geformt wird, die sich in einem intimen Dialog über traditionelle Mythen und Geschichten austauschen. Sie versuchen, ihre Geschichten der Diaspora und der Vertreibung zu reflektieren und drücken ihre Sehnsucht und ihr Gefühl der Zugehörigkeit nach einem “Zuhause” aus.“

*Bulawayo, Simbabwe. Lebt und arbeitet in London. MFA Fine Arts Goldsmiths, University of London (2021). Sherie arbeitet hauptsächlich mit bewegten Bildern, Collagen und Installationen und bezieht sich auf Quantenphysik, Metaphysik, präkoloniale Mythen und Erzählungen ebenso wie auf postkoloniale Theorien und Konzepte.

Whatcha Gonna Do (When They Come for You)

Installation von Jonas Beile

“In der Installation wird das System von Google Street View als Medium einer szenischen Realisierung genutzt. Das Szenario aus ca. 60 Panorama-Bildern wurde mit einer Gruppe von freiwilligen Darsteller:innen realisiert. Inhaltlich geht es um die Frage nach der Relevanz von Anonymität im virtuellen öffentlichen Raum. Das Resultat wurde als Virtual Tour auf Google Street View platziert und kann online auf einem Tablet PC in der Ausstellung betrachtet werden. Anbei wird eine filmische Dokumentation der Dreharbeiten projiziert. Die Spannung zwischen fiktionalen und dokumentarischen Elementen wird dadurch erhöht, dass in der Tonspur des Films Menschen zu Wort kommen, die selbst im Fokus von Überwachung stehen und für die Anonymität einen überlebenswichtigen Faktor darstellt.“

Jonas Beiles Interesse gilt den Transformationen des digitalen Kapitalismus, insbesondere im Bereich der Arbeit und der sozialen Beziehungen. Häufig nutzt er die Infrastruktur virtueller Plattformen als Spielfeld für künstlerische Experimente. In seinen filmischen Arbeiten werden dokumentarische und fiktionale Elemente miteinander vermischt.

Cast: Dalia Marmo, Abdulsamed Brahovic, Hamda Ferchichi, Eveline, Stefan, Estelle & Florient Blume

Kamera: Stefan Tschumi

Aufnahmeleitung: Sugano Matsusaki

Mit freundlicher Unterstützung von DOGO Residenz für Neue Kunst

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